Der „Exer“ im Fadenkreuz

Der Exerzierplatz hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Vom Übungsgelände für Soldaten hat sich das Gebiet am Südrand des Röthelheim-Parks zu einer wichtigen Naherholungs-Oase entwickelt – und zu einem der ökologisch wertvollsten Lebensräume in Erlangen.

Die halboffene Landschaft mit vereinzelten Bäumen, Büschen und Wasserstellen bietet einen idealen Lebensraum für viele Vogelarten. Zu den hier vorkommenden Arten zählen Kleinspecht, Heidelerche und Gartenrotschwanz. Es unterliegt deshalb als Naturschutzgebiet dem strengsten Schutz, den das deutsche Recht kennt. Gleichzeitig steht das Gebiet zwischen Straßen und Siedlungen unter einem enormen Nutzungsdruck des Menschen. Der Exer ist deshalb ein Muster dafür, wieviel Natur die Menschen in ihrer Umgebung akzeptieren – und damit einher gehende Beschränkungen.

Gut gemacht: Schilder und zerstörte Wege machen klar, was geschützt werden soll.

Prinzipiell ist das Gebiet nicht eingezäunt – was zahlreiche kreuz und quer verlaufende Wege deutlich machen. Seit dem 15. März wird jedoch wie jedes Jahr versucht, die Menschen vom Betreten abzuhalten, um bodenbrütende Vögel zu schützen. Flatterband und orange Markierungen am Boden machen das unübersehbar klar. Trotzdem kann man zahlreiche Menschen beobachten, die diese Grenzen nicht respektieren: Jogger und Gassigeher ignorieren die Absperrungen. Sehen Sie die Hinweise nicht?

Nicht zu übersehen: Schutzhinweis am Exerzierplatz.

Leider lässt sich das gemeldete Schwarzkehlchen nicht blicken. Dafür sind zahlreiche Hausrotschwänze zu sehen, die hier auf dem Zug nach Nordosten Rast machen. Grün- und Schwarzspecht sind zu hören, dazu zahlreiche Meisenarten und Baumläufer. Es bleibt ein Experiment, ob die Erlanger diesen Reichtum auch zu schätzen wissen.

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