Im letzten Beitrag hatte ich von der vergeblichen Suche nach Wachteln berichtet und davon, dass ich zahlriche weitere Arten verpasst habe. Diesmal kann ich vom Glück berichten, eine seltene Art zu sichten, mit der gar nicht zu rechnen war.
Team- und Stammtischkollege Lukas Sobotta war es, der an den Weisendorfer Boden- und Leithenweihern eine Seeschwalbe aufspürte. Mit dieser Familie hatte ich bisher gar kein Glück. Im deutschen Binnenland sind Flussseeschwalben am verbreitetsten, die nächsten Brutplätze liegen aber in gutem Abstand nördlich bzw. südlich von uns an Main und Donau. Durchziehende Trauer- und Weißbartseeschwalben hatte ich verpasst, obwohl ich kurze Zeit später jeweils vor Ort war. Und diesmal?

Lukas‘ Fund erwies sich als kleine Sensation: Eine Lachseeschwalbe! Diese Art brütet in Deutschland nur in einer Kolonie an der Elbmündung. Im Landesinneren wird diese Art nur äußerst selten gemeldet, im Landkreis Erlangen-Höchstadt erst recht! Ähnlich erging es mir am 15. Juni. Damals jagte ich vergeblich dem Kleinen Sumpfhuhn am Mohrweiher hinterher, als im letzten Büchsenlicht plötzlich ein weißer Vogel abhob, den ich ebenfalls von der Nordsee kenne: Löffler sind dort in den letzten Jahren immer häufiger geworden. Im fränkischen Binnenland sind sie nicht zu erwarten. Mal sehen was das Jahr noch für Überraschungen bereit hält.