Wenn die Birder um die Wette rennen

Es gibt einen besonderen Tag im Jahr der Vogelbeobachter. Am ersten Samstag im Mai findet das „Birdrace“ statt. Dann versuchen Teams von 1 bis 5 Personen in ganz Deutschland, möglichst viele Arten in ihrem Heimatlandkreis zu erwischen. Auch ich war wie in den Vorjahren wieder mit dabei.

Das Team „Zehntöter“ bei der wohlverdienten Rast.

Gesundheitlich angeschlagen ging es für mich in dieses 24-Stunden-Rennen mit meinem neu gegründeten Team „Zehntöter“ mit Lukas Sobotta, Dominic Strempel und Simon Thomas. Während die anderen im Reichswald auf nächtliche Rufe von Waldkauz und Co. warteten, startete ich erst in der Morgendämmerung. Startschuss war mit der Nachtigall um 4:30 Uhr. Bis um 9 waren schon 100 Arten zusammen – morgens sind die Gesänge und Rufe vieler Arten am intensivsten. Vorbei an Büchenbach und Beutelsdorf ging es zu den bekannten Hotspots im Landkreis: Oberlindacher und Mohrhof-Weiher, Neuhaus und Dechsendorf. Traditionell verbinden die ERH-Birdracer Orte in Stadt- und Landkreis zu einer gemeinsamen Tour, die uns durch 12 Städte, Gemeinden und gemeindefreie Gebiete führte.

Birdrace-Überraschung: Chile-Pfeifente. Foto. Lukas Sobotta

Überraschungen gibt es immer beim Birdrace: Positiv waren eine Saatkrähe, die eigentlich bei uns nur Wintergast ist, und die schon im Januar gesehene Rohrdommel am Dechsendorfer Weiher, der es hier auch ausnehmend gut gefallen zu scheint. Überhaupt nicht hier her passt dagegen eine Chile-Pfeifente, die bei Neuhaus zu finden war – wohl ein Gefangenschafts-Flüchtling. Schade war das Fehlen vieler Limikolen, nur fünf Arten ließen sich blicken. Und auch auf viele Greifvögel warteten wir vergeblich. Dennoch war der Tag ein voller Erfolg: Am Ende standen 80km auf dem Tacho des Fahrrads und 129 Arten waren „im Kasten“ – für mich ein persönlicher Rekord. Unser neues Team wurde sogar auf Anhieb nicht nur erstes im Landkreis, sondern sogar ganz Süddeutschlands mit 135 Arten!

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