Ist es Ihnen schon aufgefallen: Die Vögel singen wieder! Zumindest die, die noch oder schon wieder da sind. Um diesen Gesängen zu lauschen und ihre Urheber zu enttarnen, habe ich mir eines der schönsten Gebiete ausgesucht, die der Landkreis zu bieten hat.

Die Kulturlandschaft westlich von Möhrendorf wirkt wie aus der Zeit gefallen. Eine Allee alter Kopfeichen führt vom Parkplatz hinauf zur historischen Viehweide des Ortes. „Hedera“ ist das alte Wort dafür. Die alten Eichen, Hecken, kleinteiligen Felder und Weiher machen das Gebiet für Vögel attraktiv.
Jetzt im Winter ist die beste Zeit mit dem Einprägen von Vogelgesängen zu beginnen, denn es singen noch vergleichsweise wenige Arten. Außerdem ist noch kein Laub an den Bäumen, und man sieht die Sänger besser. Auf die Lautstärke bezogen dominieren die Meisen. Die sehr variable Kohlmeise und Blaumeisen sind am häufigsten. Kleiber sind ebenfalls nicht zu überhören, genausowenig wie der Grünspecht. Geballt treten Stieglitze auf, teilweise vermischt mit Erlenzeisigen. Dazwischen die kurze Strophe eines Gartenbaumläufers. Nicht zu Rufen hinreißen lässt sich ein Mittelspecht, der mit dem feuerroten Scheitel visuell umso mehr auffällt.

Etwas weiter fortschreitend auf der Runde bei Möhrendorf kommen akustische Signale von Mäusebussard und Schwarzspecht dazu. Stockenten, Nilgänse und ein Graureiher lassen sich blicken. So wird aus der kurzen Spazierrunde ein audiovisueller Ausflug in die winterliche Vogelwelt – sehr zur Nachahmung empfohlen.