Viele kennen die schöne Wehrkirche in Nürnberg-Kraftshof. Nicht ganz so bekannt ist der Irrhain nahebei, ein besonderes Stück Reichswald. Fast niemand weiß, dass er zum Landkreis Erlangen-Höchstadt gehört.

Der Irrhain diente im 17. Jahrhundert Nürnberger Dichtern als Versammlungsort. Hier wurden Laubhütten gebaut und Gedichte rezitiert. Heute ist vom einstigen Labyrinth nichts mehr zu sehen. Geblieben ist aber ein Waldstück, das seit 380 Jahren kaum menschliche Eingriffe erfahren hat. Gewaltige alte Eichen und Buchen – so würde der gesamte Reichswald aussehen, hätte man keine Kiefern gepflanzt.

Der Irrhain ist ein Paradies für Spechte. Und jetzt ist die beste Zeit, diese zu beobachten. Vor allem für den Mittelspecht gilt dieser Ort als einer der verlässlichsten Plätze in der Region. Ich kann prompt auch mindestens zwei Männchen rufen hören. Aber auch zahlreiche andere Waldvögel fühlen sich hier wohl. Im Konzert fallen mir als neue Chormitglieder Trauerschnäpper und Waldlaubsänger auf. Fast im Tagesrythmus kommen jetzt neue Sänger dazu – Ohren auf beim Waldspaziergang!